Mechanismus des Seelentakts
Lyrisches Selbstporträt
Von ferne ein polierter Kreis, im Glanze hell erstrahlt,
beim Näherkommen, das Bild glasklar, ein absolutes Unikat.
Eine Taschenuhr, sie wiegt sehr schwer, ihr Wert hoch bezahlt.
Die Schönheit und die Handwerkskunst, unerklärlich ihr Karat.
Behutsam und flüsternd, öffnet sich ihre Quintessenz,
was einst außen glänzte, im Inneren sich widerspricht.
Patina und Chaos, das Uhrwerk tickt, in unbekannter Sequenz.
Was der Allgemeine als Zeit versteht, gelingt hier nicht.
Mal sind Sekunden Tage, oder Stunden ganze Jahre,
im gottgleichen Wahn, unvorhersehbar der Rhythmus.
Doch die wachsame Triebfeder kennt nur das Bipolare,
Aus weiß wird schwarz und umgekehrt – endloser Zyklus.
Die wirren Zeiger bleiben stehen, das Uhrwerk verstummt,
Die Taschenuhr noch schwerer wird, die Dunkelheit einkehrt.
Triebfeder erblindet, jedes einst belebte Zahnrad verstimmt,
die Patina vom Rost zersetzt, das Ich sich selbst verzehrt.
Auch wenn im inneren des Uhrwerks, das Chaos dirigiert,
der Träger dieses Unikats, meist die Kontrolle dominiert.
Ein Tropfen Öl das Uhrwerk schmiert, noch etwas fixiert,
der Meister seiner selbst sein Werk stolz akzeptiert.
Die Taschenuhr geschlossen, Triebfeder sanft gespannt,
Für Normen dieser Welt dieser Zeitgeber nicht messbar.
Dieser einzigartige Takt vorsichtig geteilt, als dein Diamant?
Seine innere Schönheit im Sinn, sei bitte behutsam.